Ich perönlich bevorzuge die Motiv-Oberfläche (obenstehendes Bild), aber es gibt auch einen an den "Industrie-Standard" (sprich: Windows) angelehnten Look (siehe unteres Bild). Zwischen beiden kann man hin und her wechseln (ab Version 3.x).
Alle Menüs lassen sich "anpinnen", d.h. durch eine Klick in die Titelzeile des Menüs verwandelt es sich in ein ein eigenständiges Fenster, das Sie an beliebiger Stelle auf dem Bildschirm platzieren können. Im Bild wurde das Menu "Zeichen" angepinnt. Diese Eigenschaft ist extrem hilfreich, wenn Sie eine Funktion mehrfach anwenden wollen. Sie müssen sich nicht, wie bei Windows, jedes Mal durch hunderte von verschachtelten Menüs klicken.
PC/GEOS unterstützte schon lange vor Windows Dateinamen mit bis zu 32 Zeichen. Es ist auch nicht notwendig, einer Textdatei eine spezielle Endung (z.B. .doc) zu geben, sondern das System erkennt sie an einem in der Datei selbst gespeicherten Merkmal. Die Text-Datei im Beispiel oben heißt "Windows trifft StarTrek".
Viele häufig gebrauchte Dialoge sind standardmäßig als eigenständige Fenster ausgeführt. Natürlich können Sie am Text oder Ihrer Grafik weiterarbeiten während diese Fenster offen sind - versuchen Sie das einmal unter Word, z.B. wenn "AutoForm formatieren" offen ist!
GEOS ist extrem intuitiv zu bedienen. Wenn Sie unter Windows auf irgendein "OK" klicken, hören Sie sehr häufig nur ein "Boing!" - weil genau dieser "OK"-Knopf gerade nicht anwählbar war. Unter GEOS sehen Sie sofort, ob sie hier klicken können oder nicht. Im Beispiel ist "Fenster überlappend" gerade nicht möglich.
Unter GEOS sieht der Ausdruck immer genau so aus wie auf dem Bildschirm.
Im Gegensatz zu Windows hat PC/GEOS eine strikte Trennung zwischen den Fähigkeiten des Druckers und den Seiteneinstellungen in der Textverarbeitung. Sie können also eine Seite gestalten, ohne über die Fähigkeiten des Druckers informiert zu sein. Der Ausdruck auf einem anderen Drucker führt nicht zur Neuberechnung des Dokumentlayouts. Es gibt keine einzelnen Worte, die plötzlich auf der nächsten Zeile stehen, keine unerwarteten Seitenumbrüche, nur weil das 'm' auf dem Drucker etwas breiter ist als auf dem Bildschirm. Sie ersparen sich eine Menge Probeausdrucke. Und falls Sie versuchen, eine Seite auszudrucken, die größer ist, als das im Drucker eingestellte Papierformat, bietet Ihnen das System mit einer Dialogbox an, die Seite proportional zu verkleinern.
Einen Wermutstropfen gibt es leider: Während schwarz-weiss-Ausdrucke bis 600 dpi möglich sind verwenden die meisten Druckertreiber für farbige Ausdrucke ein sehr grobes Raster - hier besteht definitiv Verbesserungsbedarf.
Die aktuelle Version 4 enthält neben den üblichen Office-Anwendungen (Textverarbeitung, Grafik, Tabellenkalkulation) einen Internetzugang (Browser, Email, Chat), diverse Spielchen und Systemtools sowie eine Programmiersprache für das System (namens NewBasic).
Wenn Sie PC/GEOS ausprobieren möchten, können Sie hier eine kostenlose englischsprachige Shareware-Version sowie einige Zusatzinformationen herunterladen. Selbst mit dieser "abgespeckten" Version sind die meisten der täglich anfallenden Arbeiten im Bereich Textverarbeitung und Grafik mit hoher Effizienz und Qualität zu erledigen.
Es ist aber klar zu sagen: Sie können natürlich von einem 15 bis 20MB großen Programmpaket nicht in allen Bereichen die gleichen Leistungen erwarten, wie von einer 1000 MB großen WindowsXP-Installation. Insbesondere der Multimedia-Bereich, Videos, MP3, komplexe Bildverarbeitung usw. ist unter PC/GEOS aktuell nicht möglich. Dafür ist es unschlagbar, wenn sie auf einfache Weise anspruchsvolle Layouts in Text und Grafik hinbekommen wollen.
Auch wenn Sie die Rechner-Rüstungs-Spirale, nach der Sie alle zwei Jahre mehrere hundert Euro für einen Up-To-Date-Computer ausgeben, nicht mehr mitmachen wollen, dann ist PC/GEOS möglicherweise genau das Richtige für Sie. Hier können Sie es ausprobieren.